Sport Leistungskurs - Schweikert

Die Cräme de la Cräme

Annika Mallek, Aileen Gerhardt

Kursfoto Sport LK Schweikert

Doch bis es dazu kam, hatten 10 junge Menschen einen unbekannten Weg und hartes Training vor sich. Wir können uns noch gut an die erste Stunde des zweiten "Versuchskaninchen-LK's" erinnern. Aufgeregt und völlig ahnungslos machten wir uns auf den Weg zu Raum 128 und warteten auf unseren Lehrer. Wenige Minuten später kam dieser im sportlichen Outfit locker und lässig den Gang entlang geschritten, öffnete die Tür und zitternd nahmen wir Platz. Nach seiner ersten Vorstellung: "Ich bin der Harald Schweigärt, Badener und KEIN Schwabe!" und der Erläuterung seiner Hobbies - Handball ist sein Leben - quetschte er die Schüler nach ihren sportlichen Leidenschaften aus. "Wenn meine Frau mich vor die Wahl stellen würde, Handball oder sie, wär' ich weg."

Strikt nach Lehrplan trudelten die Monate dahin, bis wir auf gemeinsame Langlauf-, ja LANGLAUF-Skifahrt, mit dem ersten Sport-LK und Herrn Hitzing fuhren. Hier zeichneten sich erste Erziehungserfolge bei Christian K. ab. Anfangs noch unhöflich zu Kellnern und Mitschülern, lernte er seine Bedürfnisse (kein Parmesankäse und ein Fön) in geeigneter, freundlicher Art und Weise vorzubringen. Kurz gefasst kann man diese Fahrt als anstrengend, konditionsfördernd, sehr lustig und lehrreich bezeichnen. Man lernte Schüler und Lehrer besser kennen und unser Kurs bekam einen stärkeren Zusammenhalt.

So richtig gestärkt wurde dieser Zusammenhalt auf den zahlreichen Kursfeiern, die wir, im Gegensatz zu den letzten Abiturienten, fast alle zwei Monate bei Herrn Schweigärt zu Hause hatten. Pizzen wurden gebacken, Chili con Carne gekocht (Danke Babsi!) und ordentlich einer hinter die Binde gekippt. Und während wir uns ganz wie zu Hause fühlten ("Ihr wisst ja, wo's steht"), wurden diese Exzesse auf unzähligen Fotos und Videos festgehalten. So manches ging dabei zu Bruch, wobei sich die Übeltäter meist erst am nächsten Tag auf dem Beweismaterial ausmachen ließen. Aufgrund dieser Feiern und den Kuchennachmittagen mit Kaffee (wir haben weiter Unterricht gemacht und sind daher kein Würstchen-LK!) wurde das Verhältnis zwischen Lehrer und Schülern immer zutraulicher. So berichtete Herr Schweigärt uns schon bald einiges aus seiner Jugend. Auch über seine Einstellung darüber Kinder zu haben verheimlichte unser Lehrer uns nichts. Und hatten wir mal ein Problem stand er uns immer mit Rat und Tat zur Seite, auch wenn seine Vorschläge nicht immer themabezogen waren. Als Gegenleistung ließ er seine Beziehung nie außen vor und für seine Angst vor der kaum aufzuhaltenden Midlifecrisis war unser Kurs der beste Kummerkasten.

Belohnt für das offene Ohr wurde der Kurs bei allen Kursarbeiten mit reichlich Gummibärchen, vielen Dank an dieser Stelle für die Nervennahrung bei zum Teil haarsträubenden Klausuren! Als haarsträubend, aber auch ebenso lustig, könnte man die Konversationen zwischen "Dirty Harry" und Christian K. beschreiben. Stets war Christian K., unser braungebrannter Bodybuilder (Ähnlichkeit mit Ken vorhanden), die Zielscheibe unseres Lehrers, wenn es um Krafttraining und Doping ging. Man muss dazu sagen, dass Herr K. alles in seiner Macht stehende für diese hämischen Bemerkungen tat, ob er nun seine Muskeln beim Reckturnen zur Schau stellte, regelmäßig seine Protein-Shakes trank oder beim Referat über Doping 15MSS-Punkte rockte.

Doch wer austeilt, der muss auch einstecken können, und so brodelte es des öfteren zwischen den Beiden; denn auch Christian K. konnte nicht alle Bemerkungen für sich behalten.
Christian K.: "Also, Sie haben einen Haltungsschaden ..." - Schweikert: "Nein, ich habe keinen Haltungsschaden." - Christian K.: "Ja, na ja ... aber nen Schaden..."

So ist es kein Wunder, dass die Unterrichtsstunden eigentlich immer lustig waren und man sich blind verstand, selbst angefangene Witze konnte ein anderer aus dem Stehgreif fortführen.

Manuel L.: "Ich nehm' mittlerweile nur noch eine Hand zum Fahren." - Schweikert: "Ja ja, die andere brauchst du ja auch für deine Beifahrerin. ... kommt ein Polizist und sagt: ŽNehmen Sie doch bitte beide Hände!`" - Manuel L.: "Und wie soll ich dann fahren?"

Ein weiterer Indikator dafür, dass Herr Schweigärt eigentlich eher ein Kumpeltyp ist, war die Fahrt nach Bernkastel-Kues, wo das Treffen der Cräme de la Cräme's aus Deutschland, Holland, Luxemburg und Belgien für drei Tage stattfand. Neben Workshops, dem Ausprobieren von unbekannten Sportarten und dem Vorstellen unserer vorbereiteten Projektarbeit (eine andere lustige Geschichte, hier ein riesen Dankeschön an Dolu!), wurde auch abends mal gerne gefeiert ("wie soll's auch anders unter Sportlern sein?!"). Hier hatte man nicht mehr das Gefühl von Lehrern und Schülern, sondern von Freunden. Es sei gesagt, dass Herr Schlegel, der uns auf dieser Fahrt ebenfalls begleitete, wohl besser zum FBI gegangen wäre, da er einen riesen Spaß entwickelte, gewissen Schülern (hier sei Aileen G. genannt) hinterher zu spionieren und alle Erkenntnisse schnell in Umlauf zu bringen.

Insgesamt kann man sagen, dass sich Sportlerfreundschaften gebildet haben, sogar zwischen Holland und Deutschland, und es war eine schöne, lehrreiche, lustige Fahrt. Doch nicht nur Fachwissen wurde ausgetauscht, sondern auch Büchs-Deluxe in internationalen Umlauf gebracht. Die Chance einige Leute nochmals bei einem Besuch der Kölner Uni wiederzutreffen, blieb uns leider verwehrt (dafür durften die 11er und 12er-Kurse fahren - wie sollte es auch anders sein?).

Herr Schweikert, es tut uns Leid, und das meinen wir wirklich so, dass wir Sie jetzt, wo Sie aus uns vernünftige Menschen gemacht haben *g*, verlassen müssen!

Wir wollen Danke sagen für so viele Dinge! Danke für Ihre "Arschtritte" (die wir so oft brauchten)! Danke für Ihre Motivation! Danke für Ihre ehrliche Selbstkritik! Danke für Ihr immer offenes Ohr! Danke für Ihren Einsatz! Danke für das freundschaftliche Verhältnis! Danke für Ihr Vertrauen! Danke für die Sorgen, die Sie sich um uns gemacht haben! Danke für Ihr 100%iges Interesse an Ihrem Kurs!

Auch, wenn jetzt alles so traurig ist, so gibt es ja dennoch einen gewissen Trost: Kursfeiern sind bereits halbjährlich festgelegt: und auch eine außerschulische Abschlussfahrt - die lassen wir uns von keinem nehmen - ist geplant, gell Herr Schweikert?! Dennoch wird es uns fehlen regelmäßig mit Ihnen klönen zu können, sodass Sie sich wohl bei unseren Treffen genug Zeit einrichten müssen! Vergessen Sie niemals Ihre erste und hoffentlich einzige

Cräme de la Cräme

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