Religion Grundkurs - Hillen

Religiöses Diskussionsforum Hillen

Thorsten Huber, Markus Bretz

Alle Schüler, die sich am Ende der 10. Klasse zu dem "richtigen Glauben" bekannt haben, nahm Herr Hillen fortan unter seine Fittiche. In den darauf folgenden 2 œ Jahren versuchte er uns vom naiven zum reflektierten Glauben zu führen.

Als wir uns nach ca. zehnminütiger Verspätung Herrn Hillens im Klassenraum befanden und weitere 3-5 Minuten die neusten Fußballergebnisse ausgetauscht wurden, begann der Unterricht. Dieser sah im Prinzip folgendermaßen aus: Wir bekamen jede Stunde ein Blatt, sollten dies als Hausaufgabe durcharbeiten. Da dem jedoch mit wenig Motivation entgegnet wurde, war es Andres (bzw. später Phillips) Aufgabe, das jeweilige Blatt in der Stunde vorzulesen. Dann wurde es in vielen Diskussionen, in denen natürlich jeder Schüler seine freie Meinung äußern konnte, bearbeitet, erschlossen und bewertet. Wichen diese "freien Meinungen" jedoch von Herr Hillens Meinung ab, leistete er vorbildlich argumentierte Missionsarbeit. Die Folge war im Grunde eine mehr oder weniger einheitliche Meinung in der Klasse und wir freuten uns stets, einer gleichgültigen Meinungslosigkeit entgegengewirkt zu haben. Dieser Grundstein der Meinungsbildung war zunächst ungewohnt, später aber lernten wir ihn durchaus zu schätzen.

Unser angesammeltes Wissen (bzw. unsere angesammelten Blätter) entlud sich dann später in den halbjährlichen Kursarbeiten. Sie bestanden immer aus 4 Aufgaben, bei denen die ersten drei unser auswendig gelerntes Wissen (Blätter) abfragten, und die letzte unsere "freie Meinung" forderte. Die Kunst bestand nun darin, herauszufinden, welche die 3 relevanten Schlüssel-Blätter sein würden. Da die Arbeiten folglich durchaus machbar und zudem nur halb so lang wie die des "Reli-LK"-Kaufmann waren, waren wir immer sehr dankbar, den "Kaufmann-Kurs" noch weit über unsere Zeit schreiben zu sehen. ...Dafür bekamen wir die Arbeit jedoch erst etwas später zurück...

Auch waren wir froh, nicht zu den "Halbheiden" oder gar "Vollheiden" des Ethikkurses, wie unser Hirte sie oft zu titulieren pflegte, zu gehören und sicher in der Herde zu sein. Jetzt haben wir keine Angst mehr vor dem Fegefeuer! So bedanken wir uns für die letzten Jahre der Erleuchtung und hoffen auf einen späteren Nutzen. (bzw. auf das ewige Leben...)

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