Physik Leistungs- & Grundkurs - Doetsch

"Gefangen in der Zeitdilatation" oder

"Ihr macht euch das Leben teilweise wahrscheinlich ein klein bisschen besonders schwer!"

Benjamin Schemionek, Daniel Lampart

Zu Anfang der MSS 11 fanden sich 15 Schüler im GK/LK Physik ein, von denen fünf von manchen als verrückt angesehene Schüler diesen Kurs "nur" als Teil ihres aufgestockten LKs besuchten. Wie in der Überschrift bereits erwähnt, erwartete die Schüler ein durchaus manchmal nicht so einfaches Leben! Mit dem Auftrag, aus diesem zusammengesetzten Haufen eine Schar von physikalisch begabten Wissenschaftlern mit dem nötigen mathematischen Grundwissen (Gruß an diejenigen aus dem Kurs, die kein Mathe LK hatten!) zu schaffen, wurde Herr Doetsch beauftragt, der dabei ganz "frei nach Schnauze" handeln durfte. Dieser nahm diese Aufgabe gerne an (gerüchteweise freut er sich Tag und Nacht darüber, er lebt gar für die Schule), da dies seine letzte Möglichkeit war, einen solchen Kurs zu leiten, da er dieses Jahr in den Ruhestand treten wird (wahrscheinlich aber in seiner 2.-Heimat, der "Physiksammlung" noch des Öfteren gesehen werden wird).

So begann also die Arbeit des tapferen Kurses, welche nicht nur das Thema des Aufbaus der Welt beinhaltete, sondern auch oftmals Exkurse in (zumindest den Schülern) fremde Welten. (Schüler: Die Formel haben uns Außerirdische gegeben) Herr Doetsch, von manchen liebevoll als Dr. Lecter angesehen, versuchte stets, die Physik "ein klein bisschen anschaulich" darzustellen und berichtete den Schülern von seinen Verwandten/Bekannten, von denen er eine sehr große Anzahl zu besitzen schien. Zudem wurde sein Vorhaben der Veranschaulichung durch zahlreiche Stilmittel unterlegt, wie z.B. seinen Hang zur Comic-Sprache: "Ruck zuck, schnell in den Keller", "Und dann sagen die: Hurra! Wir haben einen Alpha-Zerfall!"! Ein weiteres stilistisches Mittel war natürlich die von den Schülern so sehr geliebten Verkleinerungsförmchen des Herrn D., wie z.B. Elektrönchen, Protönchen, oder "Machen wir's so'n klein bisschen so nicht konkret" oder auch "Jetzt haben wir hier so ein bisschen das Bild"! So war es kein Wunder, dass, vor allem während der Grundkursstunden, viel gelacht wurde, solange man nicht gerade auf die Uhr sah, bzw. von Mitschülern auf die Uhrzeit aufmerksam gemacht wurde. Dies wurde zu einer Art Folter der Schüler untereinander, da die Zeitbremse des W.D. und M.S. der Physiksammlung immer wieder zu funktionieren schien ("Ey, guck mal auf die Uhr" - blick - "Neiiiiiiiin!!!").

Ein weiterer großer Themenbereich des Kurses war die Projektwoche 2004, in der ein Teil des Grundkurses und der gesamte LK (immerhin aus vier Schülern bestehend) mehr oder minder freiwillig zur Uni nach Kaiserslautern fuhren, um dort ein wenig die Welt des Herrn Aeschlimann zu erforschen, dort also eine Art Grundstudium in einer Woche absolvierten, welches auch relevant für die nächsten Kursarbeiten des LKs war ("wir machen ja hier nichts umsonst")! In dieser Woche prägte sich für unseren Mentor ein weiterer Lieblingssatz, nämlich "ein Physiker muss leiden lernen", was die Schüler dann auch zu spüren bekamen, da man nach abendlichen Aktivitäten in der Jugendherberge morgens um 6 Uhr aufstehen musste und bis in die frühen Abendstunden in der Uni saß. Hierbei muss angemerkt werden, dass die Leidensfähigkeit nach zwei Jahren doch schon ziemlich ausgeprägt war, zumal der LK zu viert im Unterricht saß und dementsprechend wenig Zeit zum Entspannen hatte (Schüler: Herr Doetsch, kriegen wir heute eine Pause? - D.: Ja könnt ihr haben, wenn wir bis 15.45 machen..."). Einen Höhepunkt bildete ein Abendessen in einem Kaiserslauterer Restaurant, in dem bei einem All-You-Can-Eat Flammkuchenessen D. G. 42 Stücke aß (entspricht ungefähr sechs ganzen Flammkuchen, 2. B. S. mit 21, 3. T. H. mit 17!) und Herr Doetsch Dolunay nicht stoppen konnte, ihm fast das Weiteressen verbieten musste.

Des Weiteren gibt es natürlich noch viel über die Experimente zu berichten, die natürlich abermals veranschaulicht wurden ("Die Neutronen: Blei lachen die aus, aber vor Wasser haben die Schiss!"), bzw. die Schüler selbst versuchten, den von ihrem Mentor erlernten Drang zur Veranschaulichung für ihr Verständnis zu gebrauchen (D.: Drehbewegung bei der Billardkugel ... wie ist es denn beim Fussball? - Schüler: Meine Predator-Schuhe können das!")! In der MSS 13 beschäftigte das Großevent "Physikolympiade" D. L., M. R. & B. S., die bei jedem Experiment den Ausgang zu schätzen versuchten (An zukünftige Kurse zu empfehlen, bei Radioaktivität mit Zählrohrexperimenten, siehe auch Tabelle in Kasten Nr. 3). Diese Olympiade schaffte es sogar, D. L. aus seinem zwei Jahre andauernden Tiefschlaf zu erwecken, in welchen er sich allerdings kurz nach Abschluss der Olympiade aufgrund der Zeitdilatation (da sich unser Physikraum im Inertialsystem mit Lichtgeschwindigkeit bewegt, verlief die Zeit viel langsamer als außerhalb) wieder verabschiedete. Diese Zeitdilatation machte sich auch dadurch bemerkbar, dass man den Chemiekurs zehn Minuten später anfangen, bzw. auch schon zehn Minuten früher aufhören sah!

Die Kursarbeiten schienen für Herrn Doetsch auch kein Hindernis zu sein, es schien ihn sogar zu erfreuen, die Arbeiten mancher Schüler zu korrigieren. Die Ergebnisse waren aber oft nicht sehr seinen Vorstellungen entsprechend (D.: "Im Mittelalter wärt ihr für diese Arbeit auf den Scheiterhaufen gekommen!"). Obwohl diese Ketzer des Mittelalters versuchten, sich von Dr. Lecter missionieren zu lassen, gelang dies nicht allen (s. 0 Punkte des D. L. in der Kursarbeit). Anzumerken ist an dieser Stelle noch das Beklagen der anderen Kurse über schlechte Noten, wobei nur der Physik LK niemals eine Arbeit besser als 11 Punkte (1x) bekam, was bestimmt nicht an den Schülern, sondern eher an der laut Einstein "relativ" harten Notenskala lag. Im Unterricht wurde von Schülern das von Herrn Doetsch oftmals beklagte Verfahren "Katze-beißt-sich-in-Schwanz" angewandt, welches natürlich nicht die gewünschten Ergebnisse lieferte. Auf der anderen Seite wurden die Schüler mit der Zeit immer wahnsinniger, sie sahen sich als eine Art Übermenschen, die die Apokalypse überstanden hatten. Zu allem Übel konnte von Raum 104 problemlos der Raum 220 eingesehen werden, in dem der Chemie-GK Unterricht hatte (oder dementsprechend auch nicht!), und aus dem immer in auf keinen Fall höhnische oder provozierende Weise herübergewunken wurde oder der ganze Kurs am Fenster stand, während die Zöglinge Newtons in der Zeitbremse gefangen waren. Dieser Wahn machte sich doch manchmal deutlich (D.: "Wenn ihr jmd. anderem eure Arbeit zeigt, verstehen die nix! - Schüler: Dann können wir über die niederen Wesen herrschen!")!

Im Ganzen kann man sagen, dass wir doch sehr viel gelernt und trotzdem sehr viel gelacht haben, vor allem wenn man mit dem 5k ("5 Kilo-Euro") teuren Apple Computer rechnen und arbeiten durfte, der immer noch, natürlich nach der Zeitbremse, die bedeutsamste und wirksamste Maschine zur Machtdemonstration der Physiker ist. Im Laufe der Zeit verlor der Kurs nicht nur sieben Schüler, sondern auch den langjährigen Freund des Herrn Doetsch, der ihn in den Ferien nach 20 Jahren treuen Dienstes verließ (dank neuer Stromversorgung lebt jener aber wieder!), was Herrn Doetsch sehr mitnahm. Die 14 Übriggebliebenen, darunter ein tapferes, öfter nicht anwesendes Mädchen (Mitschüler vermuten jedoch außerunterrichtlichtes Engagement in der Physiksammlung) möchten sich hiermit bei Herrn Doetsch für den die Oberstufe andauernden Kampf gegen das physikalische Unverständnis unseres Kurses und sein unermüdliches Engagement danken. Es war relativ (laut Einstein, nicht negativ anzusehen) betrachtet eine sehr schöne Zeit, obwohl wir uns das Leben ja teilweise wahrscheinlich ... ihr wisst schon!

Zurück

abi-wood Script v0.6.9 © by b@iLLi