Biologie Grundkurs - Tersch

Kursfeier bei Frau Tersch

Fabian Raab

Eigentlich würde schon die Beschreibung von unseren Kursfeiern reichen, um einen angemessen langen Artikel für den Biologie GK von Ulrike Tersch zu schreiben, aber da war ja noch ein bisschen Unterricht zwischendrin...!

Alles fing, wer hätte es gedacht, am Anfang der MSS 11 an. Viele von uns, anfangs noch 18 Schüler, kannten Frau Tersch bereits aus der Unter-, und/oder Mittelstufe und wussten somit was uns erwartet: ein Kumpel, wie er im Buche steht!!, Ehrlich-direkt, mit trockenem Humor und einer Vorliebe für "Trivial Pursuit" (wobei man hier sagen muss, dass Frau Tersch alle Fragen mit den passenden Antworten auswendig gelernt hat). In den zweieinhalb folgenden Jahren versuchte sie uns das grobe Basiswissen der Biologie, wie Genetik, Stoffwechsel oder Evolution zu vermitteln, wobei anzumerken ist, dass ihr das in den meisten Fällen auch im Groben gelang. In diesem Zusammenhang war der Lieblingssatz des kompletten Kurses: "Also im LK würde man das jetzt noch was vertiefen, aber das ist bei uns hier nicht nötig!"

Das Hauptproblem, dem Frau Tersch gegenüber stand, war die chronische Unlust des Kurses. Zwar hatten die meisten vor Bio im mündlichen Abi als Prüfungsfach zu wählen, aber trotzdem war das Interesse an Biologie begrenzt. So saßen Marina S. und Denise W. nicht selten mit einem Cafe von einer großen Fast-Food-Kette in der letzten Reihe und unterhielten sich über Frauenprobleme und Phillip A. und Fabian R. diskutierten angeregt über fußballerische Themen und die Katzen, die am Biotop umherstreunten. Kristin S. und Carsten B. vertrieben sich ihre Zeit mit allerhand Albereien und Sabine M. malte ganz schrecklich böse Hip-Hop-Zeichen in ihr Heft. Frau Tersch wusste diesem Verhalten jedoch entschieden zu begegnen und ermahnte die Beschäftigten unter Einsatz des Holzstocks so lange, bis sie endlich ruhig waren. Ein weiteres Highlight des Unterrichts waren die 5-Minuten-Pausen zwischen den Doppelstunden. Von Samurai-Einlagen mit den großen Holzzeigestöcken bis zu einer unfreiwilligen Badeeinlage im Biotop gab es hier alles.

Doch gab es auch hin und wieder al die ein oder andere Stunde, in der Frau Tersch selbst nur wenig Motivation für Unterricht aufbringen konnte und so ihre und unsere Zeit mit Buchführung und weit in die Stunde ausgedehnten Personalratssitzungen zu füllen wusste.

Nun aber zu den wichtigeren Dingen, den Kursfeiern! Man kann mit Fug und Recht behaupten, dass die Kursfeiern bei Frau Tersch mit Abstand die Besten waren. Oft war es sogar Frau Tersch selbst, die diese organisierte und uns dazu aufforderte, doch noch mal eine zu machen ("Findet ihr nicht es ist noch mal Zeit für ne Kursfeier?"). Sie war auch eine der wenigen Lehrpersonen, die kein Problem damit hatte, die Kursfeier bei sich zu Hause auszurichten, allerdings unter der Bedingung, dass diese an Dienstagen stattfand, da Frau Tersch am folgenden Mittwoch ihren freien Tag hatte und so in aller Ruhe aufräumen konnte. Außerdem stellte Frau Tersch auch immer großzügig Getränke für den Abend bereit, was besonders der ein oder andere Virneburger zu nutzen wusste (hier ist nicht die Rede von Jens Schumacher).

Nach dem Essen waren dann Gemeinschaftsspiele und Phil Collins angesagt. Auffällig war hier, dass immer die Gruppe bei "Trivial Pursuit" gewann, in der Frau Tersch war, was sich nur damit erklären ließ, dass sie die meisten Fragen auswendig gelernt hatte. Wie bereits erwähnt stand auch die musikalisch Untermalung der Kursfeier im Mittelpunkt. Phil Collins (bei dessen Liedern Frau Tersch auch gerne mal mitsang), Cat Stevens und der Sampler mit allen James Bond Titelsongs waren die absoluten Klassiker jeder Kursfeier.

Insgesamt kann man - und diejenigen, die Frau Tersch als Lehrerin haben werden das selbst wissen - den Unterricht bei Frau Tersch als extrem gut bezeichnen. In zweieinhalb Jahren Oberstufe kam es kein einziges Mal zu Streitereien zwischen uns und ihr und man hatte immer den Eindruck, äußerst fair behandelt zu werden. Die Tatsache, dass acht Schüler aus unserem Kurs das mündliche Abitur in Bio angegangen sind zeigt schon, dass das Verhältnis sowohl menschlich als auch fachlich gestimmt hat. Für spätere Kurse und/oder Klassen sei noch gesagt, dass es gefährlich ist, mit Frau Tersch "Trivial Pursuit" zu spielen, denn sie gewinnt sowieso, und, dass man auf jeden Fall Kursfeiern mit dieser Frau machen muss.

Der Biologie GK bedankt sich bei Frau Tersch für eine kursfeiernreiche, kurzweilige aber auch lehrreiche Zeit in der Oberstufe.

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