(Wahl-) Kampf!

Christian Landvogt

Kurz vor den Sommerferien 2004 war es wieder soweit: Die SV-Wahlen standen ins Haus! Aber diesmal sollte alles anders werden als bisher. Wer glaubt die Handauszählungen in Florida waren schon eine Krise der Demokratie, der sollte sich auf das Schlimmste gefasst machen!

Alles fing damit an, dass es nach einigen Jahren tatsächlich noch einmal zwei Teams für den Posten des Schülersprechers gab. Als erstes hatte sich die Gruppe um Richard A. angemeldet. (Die SV sollte wohl zusammen mit Konrad A. zu einem Familienbetrieb umgewandelt werden.) Erst gut eine Woche vor dem Wahltermin meldete sich schließlich auch das Team mit der Legende Axel Puhl an der Spitze an. Plötzlich sah Richie seinen Posten in Gefahr und der wohl umstrittenste Wahlkampf in der Schulgeschichte konnte beginnen!

Kaum begann Axel Puhl vor der Cafeteria ein Gespräch mit ein paar Mittel- und Unterstuflern war auch Richard zur Stelle, um sich jeder einzelnen Stimme sicher zu sein. Es war keine Seltenheit mehr, dass man einer Gruppe Schüler begegnete, die plötzlich beim Erscheinen von einem der "Führer" in einen lauten Chorus "Wählt Axel Puhl!" ausbrach. Auch beim üblichen Besuch der unteren Klassen, um sich Stimmen zu sichern und sein Programm vorzustellen, schien der Gegenkandidat Puhl klar in Führung zu liegen. Aber R. Apeldorn ließ nicht locker, da er doch mit einem SV-Sprecher wie Axel Puhl die Demokratie und - noch schlimmer - das Image der Schule in Gefahr sah.

Selbst die eigentlich zur Neutralität verpflichtete Lehrerschaft ließ dieser Wahlkampf nicht mehr kalt. Aber diese sah scheinbar in der zukünftigen Führungspersönlichkeit Axel P. auch "das Böse". Kurz gesagt war es ein Wahlkampf, der die Schule spaltete. Das keine Wahlplakate und Flugblätter gedruckt wurden war alles.

Schließlich kam doch der Tag der Wahrheit! Wie würde dieses Duell enden? Würde der sachliche und mit Ideen gefüllte Richard die Massen überzeugen können? Oder würde doch der charismatische Axel die Mehrheit in seinen Bann ziehen?

Wie immer fanden die Wahlen in der unteren Turnhalle nach Unter-, Mittel- und Oberstufe getrennt statt. Sonst war aber alles anders. Die Redner von anderen Posten oder die alte SV wurde immer wieder von der grölenden Menge unterbrochen. Die ganze Schule schien Axel Puhl zu fordern! Der sonst eher langweilig Termin der SV-Wahl wurde zur wahren Schlacht! Nachdem auch die Oberstufe das Schlachtfeld geräumt hatte, ging es an der Auszählen der Stimmen. Ersten Interviews zu Folge glaubte sich Axel als Sieger. Die Lager waren dabei schon so sehr zerstritten, dass man sich gegenseitig schon vor Bekanntgabe des Ergebnisses Wahlbetrug und unlautere Absichten unterstellte. Dies trat tatsächlich ein! Ein vom Gewissen geplagter Schüler gestand Wahlzettel kopiert zu haben! Allerdings nicht wie man erwartet hätte um einem SV-Sprecher einen Vorteil zu verschaffen, sondern um die Veranstaltungsreferent (zu neudeutsch: Eventmanager) aus der 9 zu bevorteilen. Damit waren zwar beide Teams noch im Rennen, aber die Neuwahl wurde auf die Klassenleiterstunde vor den Ferien klassenintern gelegt. Hier waren ohne die begeisterten Massen und das Auftreten von Axel Puhl selbst seine Siegeschancen wesentlich geringer. Außerdem wurden auch die Lehrer verbal immer aggressiver und schließlich zog Axel seine Kandidatur noch vor dem Neuwahltermin zurück.

Wir werden uns immer an Axels Fähigkeiten im "Manipuhlieren" von großen Massen zurückerinnern.

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